Gesellschaftspolitisches Engagement

WissenschaftlerInnen haben das Privileg, ihren intellektuellen Vorlieben nachgehen zu können und dafür von der Gesellschaft bezahlt zu werden. Daraus entsteht eine moralische Verpflichtung. Jean-Paul Sartres Formel vom „engagierten Intellektuellen“ weist den einzuschlagenden Weg: Abgesehen vom Bemühen, durch die eigene Forschung zur Lösung gesellschaftlich relevanter Probleme beizutragen, sind Intellektuelle aufgefordert, politisch aktiv im weitesten Sinne zu werden.

Dieses politische Engagement kann viele Formen annehmen. Für mich sind vor allem der Einsatz für die Menschenrechte (Amnesty International), für eine am Leitmotiv der Freiheit orientierte alternative Pädagogik (Waldorfpädagogik), sowie für die ausgebeuteten Menschen in der Dritten Welt (Child Fund International) zentral geworden. Schließlich engagiere ich mich für politische Bewegungen, die solche humanitären Ziele verfolgen, wie die Grünen.

Die Perspektive, die meinem Engagement zugrunde liegt, ist die des libertär-anarchistischen Denkens. Angeleitet von den politischen Ideen Wilhelm von Humboldts, Michail Bakunins, Rudolf Steiners und Noam Chomskys, versuche ich alle Initiativen zu unterstützen, die den Einfluss von Staat und Wirtschaft auf das Individuum zu reduzieren versuchen und es einzelnen Menschen erlauben, ihre Angelegenheiten in die eigenen Hände zu nehmen.

Auf einer tieferen Ebene liegt diesen Aktivitäten folgende Überzeugung zugrunde: Der Mensch muss die Realität nicht einfach zur Kenntnis nehmen, sondern kann sie – zumindest im Prinzip – frei gestalten und verändern. Dafür dient ihm der „Möglichkeitssinn”, die von Robert Musil so genannte Fähigkeit, „das, was ist, nicht wichtiger zu nehmen als das, was nicht ist”.

Waldorfpädagogik

25 Jahre Waldorfpädagogik Kufstein. Ein Rückblick von Manfred Kienpointner. In: Zeitung der Michaelischule & des Waldorfkindergartens Kufstein (Ostern 2005): 6-7.

Grüne Alternative

Weniger Staat, weniger privat. Oder: Ein Plädoyer für anarchistisches Denken. In: Natürlich Grün. Die halbjährliche Information des Offenen Grünen Forums Kufstein 5 (Jänner 2007): 1, 7-10.